Erwachsene
Am Beginn des Lebens fühlt sich der Mensch mit sich eins. Im Laufe der Jahre
macht er vielfältige Erfahrungen - gute wie schlechte. Der eine ist
eingebettet in ein fürsorgliches, wohlwollendes Zuhause, das ihm die nötigen
Grenzen aufzeigt, um im Leben bestehen zu können. Ein anderer hat kein so
gutes Los gezogen. Er kämpft von Beginn an darum, er selbst sein zu dürfen.
Jeder Mensch hat seine ganz persönliche Geschichte. Er hat gelernt mit
sich und seinen Mitmenschen so umzugehen, wie einst mit ihm umgegangen wurde.
Psychisches Leiden entsteht genau in dem Zusammenhang und in dem Ausmaß, in dem dieser Heranwachsende von seiner Umgebung nicht verstanden wurde.
Sehr oft bleibt seelisches Leiden daher lange im Verborgenen. Obwohl es die Vorstellung gibt sich Alles von der Seele zu reden, hält viele Menschen irgendetwas davon ab, es zu tun.
Aus diesem Grund integriere ich auf Wunsch verschiedene nonverbale Therapiezugänge in die Gesprächstherapie:
Magische Gestalten auf dem Familienbrett (nach Alain Schmitt): Dabei entsteht mittels stark vereinfachter Holzfiguren ein Abbild des Klienten in seinem Umfeld. Die persönlichen Probleme werden durch detailreich gestaltete Fingerpuppen verkörpert.
Therapeutisches Sandspiel (entlehnt aus der Analytischen Psychologie C.G. Jungs): In einem Tischsandkasten entstehen mit Figuren und Naturmaterialien Sandbilder.
Diese Herangehensweisen bieten sanfte Möglichkeiten Unaussprechliches erfahrbar zu machen und inneren Bildern eine äußere Form zu geben. Der Klient gestaltet vorerst für sich. Als Therapeutin stehe ich ruhig im Hintergrund und warte mit Vertrauen darauf, dass sich innere Bilder zeigen. In unserer sonst hektischen, leistungsorientierten Zeit ist dieses zugewandte, stille Beobachten eine seltene Beziehungserfahrung, die den Klienten allmählich Selbstwert und Sicherheit wiederfinden lässt. Das zur-Ruhe-Kommen beim intuitiven Auswählen und Positionieren der Figuren regt Selbstheilungskräfte an.
Im Anschluss an die Gestaltung des Bildes steht das gemeinsame Betrachten. Zusammenhänge werden sichtbar und Veränderungen können probiert werden. Das Selber-Eingreifen-Können mindert das Gefühl der Hilflosigkeit. Oft findet sich dann die Sprache wie von selbst wieder.
Ohne Zutun von außen kann so ein schonender, nichtsprachlicher Zugang zu schwer Mitteilbarem gefunden werden. Das kann besonders Menschen helfen,
- die in ihrer frühen Kindheit schmerzhafte Irritationen erfahren haben
- die einen persönlichen Zugang zu schwer ansprechbaren Themen finden möchten oder
- die an ihrer Introvertiertheit leiden und sich wenig trauen ihr reiches Innenleben mitzuteilen.
In der Personzentrierten Gesprächstherapie begegnet die hilfesuchende Person einem Menschen, der versucht sie einfühlend zu verstehen, ihr warm und sorgend zugewandt zu sein und ihr echt gegenüber zu treten. So gelingt es dem Klienten zunehmend, sein eigenes Verhalten zu verstehen, neue Sichtweisen zu gewinnen und sich weiterzuentwickeln.